Lebensraum für Mensch und Natur statt Stellplätze für totes Blech


Neben dem fließenden ist auch der ruhende Autoverkehr in unserer Stadt ein Ärgernis. Wieviel Platz in unseren Straßen, auf unseren Plätzen wird von herumstehenden Pkw (und Lkw) besetzt? Automobile sind meist eben nicht mobil, sie stehen zu 95% ihrer beträchtlichen Lebenszeit einfach nur herum. Entweder sie blockieren öffentlichen Straßenraum – Straßenraum, auf dem Kinder nicht spielen und sich Anwohner sich nicht treffen können – oder sie blockieren in Garagen und auf Privatgrundstücken Lebensraum für Mensch und Natur. Beides ist auf Dauer mit einer klimafreundlichen und enkeltauglichen Stadtpolitik nicht zu vereinbaren. Wir Grüne wollen auch für unsere Stadt Ansätze zum Car-Sharing und zu intelligent vernetzten Öffentlichen Verkehrssystemen (z.B. Velo+Bus/Bahn) voranbringen. Der Zwang zum eigenen Automobil wird so gelockert. Mittelfristig können wir mit verändertem Mobilitätsverhalten wertvollen Stadt-und Wohnraum zurückgewinnen, auf dem zur Zeit Autos herumstehen.

Leider geht die Stadt Rheinfelden in die entgegengesetzte Richtung. In der jüngst beschlossenen Stellplatzsatzung für Minseln und Nollingen (s. Südkurier-Artikel) wird festgelegt, dass in Zukunft statt einem Stellplatz pro Wohnung bis zu zwei Stellplätze pro Wohnung erstellt werden müssen. Dieser Beschluss betoniert den Vorrang des Automobils auf Jahrzehnte (wer viel Geld und potentiellen Wohnraum für zwei Stellplätze für seine 80 Quadratmeter-Wohnung hergegeben hat, wird so auf die Haltung von Automobilen auf lange Zeit festgelegt). Auch in der Innenstadt droht die Erhöhung des Stellplatzschlüssels. Hier könnten in Zukunft zusätzliche teure Tiefgaragenplätze die Bau- und Wohnkosten für zukünftige Mieter erhöhen.

Die Grünen in Rheinfelden wenden sich gegen diese Verschwendung von Lebensraum. Die Grüne Gemeinderatsfraktion hat gegen diese Stellplatzsatzung gestimmt. Wir Grünen wollen gemeinsam mit den Bürger*innen Rheinfeldens, mit Velofahrer*innen, Fußgängern und Nutzer*innen des Öffentlichen Nahverkehrs, die Entwicklung hin zu einer lebenswerten Stadt – mit Lebensraum für Mensch und Natur statt Stellplätzen für totes Blech.

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