Zeitung
Parteien müssen gegen AfD zusammenrücken
Nach der Gründung eines Rheinfelder AfD-Stadtverbandes – die wohl ganz im Geheimen ohne Öffentlichkeitsbeteiligung stattgefunden hat – rufe ich die demokratischen Parteien und Fraktionen in Rheinfelden auf, sich im anstehenden Kommunalwahlkampf zu einem „Bündnis gegen Rechtspopulismus“ zusammenzufinden. Der drohende Einzug der als rechtsradikal und in Teilen als verfassungsfeindlich eingestuften AfD in den Gemeinderat stellt eine ernste Gefahr für unseren demokratischen Frieden dar. Ich bin entsetzt, mit welcher Perfidie sich die AfD in Rheinfelden vorstellt und im Gemeinderat mitmischen will. Das in unserer Stadt, die sich als Stadt versteht, die Integration und gutes Miteinander aller Nationen lebt. Das in unserem Gemeinderat, der viele Beschlüsse einstimmig gefasst hat – ich erinnere nur an den Grundsatzbeschluss zum Klimaschutz von 2019 mit seinen vielen Folge-Aktivitäten. Dem wollen die erklärten Klimawandel-Leugner entgegenwirken und ihre Scheinargumente in die Bürgerschaft transportieren. Der Stadt wird ein „links-ideologischer Zeitgeist“ unterstellt. Diese Partei wird das friedliche Miteinander in Rheinfelden von Zugewanderten und Einheimischen untergraben wollen – Stichwort „gesteuerte Zuwanderungspolitik“. Was versteht die AfD unter einer „ideologiefreien Familien- und Sozialpolitik“? Will sie mit diesem Slogan unsere anerkannt erfolgreichen Aktivitäten in diesen Bereichen aufmischen?
Diesen vordergründig-rechtspopulistischen Vokabeln müssen wir demokratischen Parteien uns in gemeinsamen Aktionen und Erklärungen entgegenstellen.
Heiner Lohmann
Rede zur Resolution Kreiskrankenhaus – GRÜNE
Heiner Lohmann, Gemeinderatssitzung 18.9.23
Wir haben diese Sondersitzung beantragt, nachdem die Landrätin aus einem noch nicht fertiggestellten Gutachten geplaudert hat, das u.a. die Finanzierungsmöglichkeiten der inzwischen 18-20 Mio. € betragenden Schulden der drei Kreiskliniken beurteilen soll. Sie ließ durchsickern, dass wahrscheinlich das KKH Rheinfelden geschlossen werden müsse. Wir wissen heute noch nicht, ob sie damit bereits vorzeitig die Katze aus dem Sack gelassen oder in freilich unprofessioneller Weise einen nur vorläufigen Zwischenstand preisgegeben hat. Danach würden durch die Schließung unseres KKH ca. 3,5 Mio. € mehr eingespart werden können als durch die Schließung der Schopfheimer Klinik.
Zu diesem Thema hat es eine Sitzung unserer Kreistagsfraktion gegeben. Mir wurde dabei glaubhaft versichert, dass die 3,5 Mio. € nur eine Grobschätzung seien, die sich noch ändern könne. Man dürfe nicht nur auf die Zahlen schauen, sondern müsse den wirtschaftlichen Aspekt des gesamten Landkreises berücksichtigen. Es seien noch viele Fragen offen, und zwar bei allen Standorten und Konzepten. Herr Lavendel hat öffentlich nur dargestellt, dass zwingend ein Standort geschlossen werden müsse. Der Landkreis muss kontinuierlich bis zur Eröffnung des ZK zubuttern. Das ZK wird dann schätzungsweise noch zwei Jahre in den roten Zahlen bleiben. Ausgehend vom heutigen Minus müsste die Kreisumlage um 6 Punkte erhöht werden, wenn sonst nichts geschieht. Dadurch würde eine Reihe kleinerer Gemeinden in den Bankrott getrieben. Rheinfelden müsste 6 Mio. € mehr an Kreisumlage bezahlen.
Soweit einige Angaben, die deutlich machen, dass es unserer Fraktion unmöglich erscheint, vor der Veröffentlichung des Gutachtens eine derart ultimative Forderung gegen die Schließung unseres KKH aufzustellen, wie im Resolutionstext verlangt. Sehr wohl können wir die drei Begründungspunkte mittragen. Davon sind zwei in Frageform formuliert. Diese erübrigen sich aber, wenn vorher bereits eine endgültige, ultimative Forderung gegen die Schließung aufgestellt worden ist. Dann muss man ja keine Fragen mehr stellen. Deshalb können wir dem Text in dieser Form nicht zustimmen und bitten um eine Änderung, die den ultimativen Charakter zumindest abschwächt. Wir beantragen folgenden geänderten Text: „Der Gemeinderat der Stadt Rheinfelden (Baden) fordert nach derzeitigem Wissensstand die Landrätin Frau Dammann, den Aufsichtsrat der Kliniken des Landkreises Lörrach GmbH sowie den Kreistag des Landkreises Lörrach in einer gemeinsamen Resolution auf, einer vorzeitigen Schließung des Standortes Rheinfelden nicht zuzustimmen“. Die Begründungspunkte können nur durch das Gutachten beantwortet werden. Wir brauchen die Ergebnisse des Gutachtens, um überhaupt eine seriöse Beurteilung der Gesamtproblematik abgeben zu können.
Für mich als Kreisrat muss das oberste Ziel die Fertigstellung und der Betrieb des ZK sein. Dazu soll das Gutachten entscheidende Erkenntnisse liefern. Diese muss ich erst abwarten, ehe ich eine endgültige Entscheidung auch im Kreistag treffen kann. Dem vorgeschlagenen Resolutionstext kann die Fraktion GRÜNE zustimmen, wenn der Änderungsantrag angenommen wird.
[Bemerkung: Antrag wurde abgelehnt, auch von SÖREN]
Efringen-Kirchen
Efringen-Kirchen Säckeweise Müll gesammelt
Gudrun Gehr 11.09.2023 – 13:40 Uhr

Die Freiwilligen beim Rhine Clean Up Foto: Gudrun Gehr
Mit Müllsäcken, Handschuhen, Greifzangen: Der bundesweite Aufruf der Initiative Rhine Clean Up führte auch dieses Mal zur Müllsammelaktion von rund 20 Freiwilligen.
Die Erwachsenen und Kinder trafen sich am Rheinparkplatz an den Isteiner Schwellen in Efringen-Kirchen unter der Einladung von Selina Denzer und Hans-Jürgen Scheer, Vorsitzende des Ortsverbands von Bündnis 90/Grüne. Beide Vorstände hatten auch beste Vorarbeit geleistet und über die Initiative ein ausreichendes „Starterpaket“ – Müllsäcke, Handschuhe und Greifzangen – beschafft.
So standen den Freiwilligen eine Vielzahl von Müllsäcken zur Verfügung, in der Hoffnung, dass diese in diesem Umfang gar nicht gebraucht werden. Ein privater Spender aus Istein hatte 100 Paar Handschuhe beigesteuert. Selina Denzer freute sich: „Wir haben versucht, so viele Werbetrommeln wie möglich zu rühren, um genügend Leute zu erreichen.“ Denzer, die bei der letztjährigen Müllsammelaktion nicht persönlich dabei war, berichtete beim Treffpunkt von zahlreichen Funden aus 2022, wie ein Lattenrost oder vier Einkaufswagen vom Rheinufer.
Engagiertes Team
Die Düsseldorfer Initiative Rhine Clean Up besteht seit 2018 und organisiert unter anderem entlang des Rheins – von der Quelle bis zu Mündung – Müllsammelaktionen. Es konnten seitdem tausende Tonnen Müll gesammelt werden. Die Initiative sucht jeweils engagierte Teilnehmer , die ihrerseits die Organisation für einzelne Aktionen übernehmen.
Beispielsweise ist hier auch jeweils die Anmeldung bei der Verwaltung erforderlich, sodass die Müllsammlung auch zeitnah abgeholt und entsorgt werden kann. Denzer freute sich auch über ein engagiertes Team von Bündnis 90/Grüne aus Rheinfelden, das mit ihrem Vorstand Stefan Bohusch zur Gemeinschaftsaktion erschienen war.
Ebenfalls beteiligte sich ein Aktionsteam der Agenda 21/Aktionsprogramm mit Elke Weiß, hier konnten einige stabile Greifzangen für die Aktion zur Verfügung gestellt werden. Ein Aktiver meinte: „Es tut gut, etwas Sinnvolles für die Umwelt und auch für die Menschen selbst zu tun.“
Ein Spaß für alle
Die Gemeinschaftsaktion von Gleichgesinnten machte allen sichtlich Spaß. Vorteilhaft erwies sich die Voraussicht einiger Aktiver, die praktischerweise gleich einen Bollerwagen zum leichteren Mülltransport mitbrachten. Eingesammelt wurden mit Feuereifer unter lebhafter Beteiligung einiger Kinder die Hinterlassenschaften der Bade- und Campinggäste am Rheinufer, oder auch angeschwemmter Müll. So füllten sich bis zur Mittagszeit einige Säcke mit Unrat. Es wurden Badehosen, Brillen, Hygieneartikel, leere Fischdosen, Bier- und Plastikflaschen oder ein Sack mit gebrauchten Babywindeln entdeckt. Ebenfalls darunter befand sich Kinderspielzeug, Zigarettenpackungen und Verpackungsmaterial.
Info
Möglichkeit:
Selina Denzer verwies darauf, per App unter „muell-weg.de“ wilde Müllablagerungen den Behörden zur Abholung zu melden. Die Meldung ist für iPhone kostenlos.
Bald mehr Plastik als Fische im Meer
ov 24.08.2023 – 18:00 Uhr

Das Rheinufer bei Efringen-Kirchen Foto: zVg
Rund 70 Prozent des Plastikmülls gelangen über die Flüsse ins mehr. Bundesweit wollen Freiwillige am 9. September nun Müll am Rheinufer einsammeln. In Efringen-Kirchen organisieren die Grünen den RhineCleanUp.
„Bis zum Jahr 2050 wird in den Weltmeeren die Masse des Plastikmülls größer sein als der Fischbestand. Jährlich kommen nach aktuellen Berechnungen rund acht Milliarden Kilogramm hinzu, seriöse Forscher sprechen sogar schon von 13 Milliarden Kilogramm. Das ist ein ernst zu nehmendes Problem, das sowohl gesundheitsschädigende Auswirkungen auf die Meeresbewohner als auch auf uns Menschen haben wird“ ist auf der Internetseite von „RhineCleanUp“ zu lesen.
Etwa 70 Prozent des Plastikmülls gelangt über die Flüsse in die Meere. Genau hier setzt die Aktion an. Seit 2018 räumen Freiwillige die Ufer der Flüsse auf, zunächst am Rhein und mittlerweile auch an 21 weiteren Flüssen.
Start am Rheinparkplatz
In Efringen-Kirchen wird im Abschnitt zwischen der Gutenau und den Isteiner Schwellen das unmittelbare Rheinufer geputzt. Der Ortsverband Efringen-Kirchen von Bündnis 90/Die Grünen organisiert den „RhineCleanUp“. Dieser findet am Samstag, 9. September, statt. Treffpunkt ist um 10 Uhr am Rheinparkplatz (Zufahrt vom Sportplatz Efringen-Kirchen). Unterstützt werden die Grünen aus Efringen-Kirchen auch vom Grünen-Ortsverband aus Rheinfelden sowie dem Agenda 21-Aktionsprogramm Efringen-Kirchen. Auch weitere Helfer sind willkommen und können sich unter dem unten stehenden Link anmelden.
Das Sammeln des Mülls wurde bei der Gemeindeverwaltung Efringen-Kichen angemeldet. Der Eigenbetrieb Abfallwirtschaft des Landkreises unterstützt bei der Entsorgung der gesammelten Abfälle.
Durch ein kostenloses „Starter-Paket“ stehen unter anderem Holzgreifer, Müllsäcke sowie Handschuhe für Erwachsene und Kinder in verschiedenen Größen zur Verfügung. Mitzubringen sind festes Schuhwerk, dem Wetter angepasste Kleidung (Sonnenschutz/Regenjacke), Arbeitshandschuhe oder Gartenhandschuhe, Verpflegung und Getränke für den Tag sowie falls vorhanden ein Bollerwagen.
250 Kilo Altmetall
Beim RhineCleanUp im vergangenen Jahr kamen neun prall gefüllte Müllsäcke zusammen. Darüber hinaus haben die freiwilligen Helfer rund 250 Kilogramm Altmetall am Rheinufer gesammelt.
www.rhinecleanup.org/de/all-cleanups?combine=Efringen-Kirchen&country=DE&big_cleanup=All&year=2023
Neues Vorstandsteam
Im zweiten Anlauf gelingt der Generationenwechsel bei den Grünen in Rheinfelden
Do, 27. Juli 2023 um 05:11 Uhr
Nachdem der erste Versuch im Mai wegen Verstößen gegen die Satzung scheiterte, hat der Grünen-Ortsverband Rheinfelden nun nachträglich den Vorstand gewählt. Der Generationswechsel ist gelungen.
Die neue Spitze der Grünen: Stellvertreterin Christine Möhrke, Vorsitzender Stefan Bohusch ,Beisitzerin Nina von Walter (von links). Foto: Bündnis 90/Die Grünen Ortsverband Rheinfelden
Die Mitglieder des Ortsverbandes Rheinfelden von Bündnis 90/Die Grünen haben in einer nachgezogenen Versammlung einstimmig Stefan Bohusch als Vorsitzender wiedergewählt. Das teilt der Ortsverband via Presseinformation mit. Stellvertreterin wurde Christine Möhrke und Beisitzerin Nina von Walter. „Damit gelang dem Ortsverband Rheinfelden ein Generationswechsel, weil das langjährige Mitglied im Ortsvorstand Annette Lohmann nach vielen Jahren des Engagements und Enthusiasmus für die Grünen in Rheinfelden abgelöst wurde“, so der Verband in der Presseinformation. „Wir würdigen ihr über 40-jähriges Engagement und danken ihr sehr herzlich für ihre Arbeit.“
Rückblick: Die Rheinfelder Grünen müssen ihre Vorstandswahl wiederholen
Der neue Ortsvorstand möchte ihre Leistungen vor allem zur Förderung des Fahrradverkehrs fortführen und plane daher einen Schwerpunkt auf Fahrradinfrastruktur und den Austausch zu klimafreundlicher Mobilität in der Rheinschiene zu legen. Mitdenker seien herzlich willkommen, teilt der Ortsverband mit.
Beim ursprünglich anvisierten Termin bei der Jahreshauptversammlung im Mai war es zu einem Fauxpas gekommen: Nach den glatt verlaufenen Wahlen, in denen Bohusch zum Vorsitzenden, Möhrke zur Beisitzerin und Anette Lohmann zur stellvertretenden Sprecherin gewählt worden waren, zeigte sich, dass die Wahl nicht satzungsgemäß abgelaufen war. Statt geheim wurde öffentlich per Handzeichen votiert. Deshalb musste die Wahl nun wiederholt werden.
Cityfest Rheinfelden
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Heiner Lohmann seit 40 Jahren in der Politik
Heiner Lohmann seit 40 Jahren in der Politik
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Ministerpräsident Winfried Kretschmann besuchte am Mittwoch, 5. April, den Landkreis Lörrach. Zum Abschluss seines Kreis Besuchs fand ein Bürgerempfang unter dem Motto „Gelebtes Europa im Dreiländereck“ im Bürgersaal in Rheinfelden statt, teilt. Bürgerinnen und Bürger erhielten die Möglichkeit, dem Ministerpräsidenten Fragen zu stellen.




BZ Pressgespräch 2023
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Fraktion und Ortsverband informieren
Grüne sprechen über Feinheiten der Stadtentwicklung in Rheinfelden

Quelle BZ von Heinz Vollmar
Mo, 20. März 2023 um 11:59 Uhr
In Rheinfelden soll es weniger Verkehr und mehr Grün geben. Die Grünen-Fraktion informiert sich über die Pläne auf dem Bahnhofsareal und dem Oberrheinplatz.
Die Planungen zur Stadtentwicklung im Bereich des Bahnhofareals, der Elsa-Brandström-Straße, des Oberrheinplatzes und der Kapuzinerstraße sind mittlerweile mehrfach öffentlich vorgestellt worden. Die Fraktion und der Ortsverband der Grünen der Stadt Rheinfelden riefen aber dennoch am Freitag eine Sitzung ein, um sich aus berufenem Mund über die Feinheiten der Planungen, die zeitliche Abfolgen und den Umfang des Großprojekts zu informieren.
Den Grünen zur Verfügung standen dafür nicht nur die Leiterin des Stadtbauamtes Christiane Ripka, sondern mit Patrick Pauli auch der stellvertretende Leiter des Stadtbauamtes und Abteilungsleiter Stadtgrün und Umwelt.
Anhand von Plänen informierten sie die sechs anwesenden Mitglieder der Grünen über die Stadtentwicklung, die sich in insgesamt zehn Projektabschnitten vollziehen soll. Innerhalb des Sanierungsgebietes, das sich überwiegend westlich der Rudolf-Vogel-Anlage, nördlich der Bahnlinie sowie im Bereich des Bahnhofareals südlich der Bahnlinie befindet, sollen zahlreiche Maßnahmen auch öffentlich gefördert werden, so die Leiterin des Stadtbauamtes.
Wie reagieren die Menschen auf die Veränderungen?
Hintergrund sei, so auch Patrick Pauli, mehr Grün in die Innenstadt zu bringen, verkehrsberuhigte Zonen zu realisieren und vor allem den Verkehr zu verringern. Als einen der Dreh-und Angelpunkte skizzierten sie den zu schaffenden Verkehrskreisel an der Rudolf-Vogel-Anlage.
Erklärter Wunsch der Anwesenden war es, deutliche Verbesserungen für den Fahrradverkehr zu schaffen, so auch im Bereich der Kapuzinerstraße, die als begrünte Anliegerstraße verkehrsberuhigt gestaltet werden soll. Deutlich wurde in der Sitzung, dass man sich bei den Grünen auch darüber Gedanken macht, wie die Menschen auf all die Veränderung reagieren werden. So auch darüber wie sie bei allen Fragen zur Verkehrsberuhigung auch künftig an ihre Häuser gelangen können. Sowohl Christiana Ripka als auch Patrick Pauli machten deutlich, dass der Anliegerverkehr auch künftig möglich sein wird. Die Umsetzung dieser Projekte wird aber wohl erst in fünf bis zehn Jahren möglich sein, was auch von der Finanzierung potentieller Geldgeber und Investoren abhängen wird.

Wir bedanken uns bei der Leiterin des Stadtbauamtes Christiane Ripka und Herrn Patrick Pauli stellvertretende Leiter des Stadtbauamtes und Abteilungsleiter Stadtgrün und Umwelt.
Pressegespräch der Fraktion GRÜNE zur Jahresbilanz 2022 und Ausblick 2023
Wir als Fraktion GRÜNE sehen uns mit GRÜNEM Blick ganz pragmatisch einer zukunftsfähigen und modernen Daseinsvorsorge für unsere Stadt verpflichtet und möchten dieses Ziel auch 2023 vorantreiben.
Der Ukrainekrieg und die Pandemie haben den finanziellen Verfügungsrahmen der Stadt mal wieder stark eingeschränkt und wir möchten trotzdem unsere Ziele und Meinungen einbringen. GRÜNE Schwerpunkte bleiben dabei bundes-, landesweit und im kommunalpolitischen Bereich der Klimaschutz und die Wiederherstellung der Artenvielfalt.
Klimaschutz. Unsere Fraktion hat hier den entscheidenden Anstoß gegeben. Ich erinnere an das Jahr 2019, als zunächst GRÜNE und SPD ein grundsätzliches Klimapaket eingebracht hatten, dem sich die CDU mit eigenen Ideen anschloss. Dieser gemeinsame Antrag führte zu einem einstimmig gefassten Gemeinderatsbeschluss. Aber der Prozess kam bald ins Stocken. Im Juli 2020 wurde von Frau Ripka dem Gemeinderat ein Gesamtkonzept vorgestellt, in dem der Stadtentwicklungsprozess mit dem Namen „Wir in Rheinfelden 2033+“ verknüpft wurde mit dem Masterplan Klimaschutz. Dies war ein ambitioniertes, vielversprechendes Vorhaben. Nach Einrichtung einer Lenkungsgruppe geschah aber nichts mehr, denn Frau Ripka verließ Rheinfelden, die Pandemie brach über uns herein und die Wiederbesetzung der Stelle der Klimabeauftragten wurde um Jahre verschoben. Erst mit der Wiederbesetzung Anfang dieses Jahres durch Frau Lerch und ihre engagierten Aktivitäten sowie die Rückehr von Frau Ripka ist der Prozess wieder in Gang gekommen. Der Masterplan wird fortgesetzt und ein Klimaschutzbeirat wurde ins Leben gerufen. Wir machen den Vorschlag, die Verknüpfung mit dem Stadtentwicklungsprozess wieder ins Leben zu rufen und werden dies in einen Antrag fassen.
Die Unterstützung der Wiederbelebung der Wehratalbahn halten wir für eine interessante und wichtige Aufgabe gerade der Gemeinden längs des Hochrheins, also Rheinfelden, Grenzach-Wyhlen und Schwörstadt. Hier bietet sich die Chance eines Ringverkehrs, der von Schopfheim über Wehr, Brennet, Hochrhein nach Westen und wieder nach Schopfheim führen kann. Gespräche mit den Verwaltungsspitzen der beteiligten Gemeinden haben zu einem fast einhellig positiven Ergebnis geführt und werden in einen entsprechenden Antrag einmünden. Optimal wäre es, wenn der Ringschluss auch in Form einer Elektrifizierung gelingen könnte, und dies unter dem Dach der SSB – aber das ist noch eine Vision.
Stadtentwicklung. Unsere volle Unterstützung findet das im Juli vorgestellte Entwicklungskonzept mit dem Ziel der Aufwertung der Bereiche Oberrheinplatz, Elsa-Brändströmstr. und Güterstr. sowie der Umgestaltung des Bahnhofplatzes zu einer modernen, zugänglichen Mobilitätsdrehscheibe. Zusammen mit dem von uns seit Jahrzehnten geforderten Umbau der Kapuzinerstr. zu einer verkehrsberuhigten Zone deutet sich ein Paradigmenwechsel im Denken der Stadtverwaltung an. Nicht mehr das Auto soll die künftige Stadtentwicklung bestimmen, sondern die qualitative Aufwertung des öffentlichen Raums insbesondere für Fußgänger und Radfahrer steht im Vordergrund der Rahmenplanung. Hinzu kommt die vom Gemeinderat im September beschlossene klimagerechte Bauleitplanung in Rheinfelden. Letzteres ist ein Prüfschema für klimagerechte Bebauungspläne bzw. eine Liste klimarelevanter Festsetzungen, die in den Prozessverlauf eines Bebauungsplanverfahrens integriert werden sollen, um frühzeitig das Thema Klimaschutz zu berücksichtigen.
Artenvielfalt – Biodiversität. Unsere Fraktion hat im Jahr 2019 einen Antrag gegen das Artensterben eingebracht, der vom Gemeinderat fast einstimmig angenommen wurde. Auf dieser Grundlage wurde mit dem Biodiversitätscheck und der Schaffung eines lokalen Biotopverbundes das wohl modernste Instrument im Naturschutz zur Anwendung gebracht, welches derzeit zur Verfügung steht. Dafür haben wir im Haushalt 2023 130.000 € bereitgestellt und erhalten einen Landeszuschuss von 90%. Diese extrem hohe Förderung beweist, welchen Stellenwert das Land dem Biotopverbund beimisst. Am Hochrhein nehmen wir damit eine Vorreiterrolle ein. Damit soll erreicht werden, dass urbane Grünflächen wie Parks, Gärten, Gewässer, Stadtwälder oder Brachflächen mit ihrer Vielfalt an Nutzungsarten ein buntes Mosaik unterschiedlichster Lebensräume und somit beste Voraussetzungen für großen Artenreichtum bilden. Werden biodiversitätsrelevante Gesichtspunkte frühzeitig berücksichtigt, können negative Einwirkungen minimiert und neue Strukturen zum Erhalt der biologischen Vielfalt geschaffen werden.
Das Thema, dessen Bearbeitung für die Daseinsvorsorge aller BürgerInnen eminent wichtig ist:
Rheinfeldens ärztliche Versorgung muss neu aufgestellt werden, nachdem die Hausärzteversorgung in der bisherigen Form nicht mehr aufrechterhalten werden kann und das KKH 2026 abgerissen wird. Um der Demografie und dem Fachkräftemangel sowie geänderten Arbeitsvorstellungen im medizinischen Bereich Rechnung zu tragen, unterstützen wir Planung und Fertigstellung eines Medizinischen Versorgungszentrums mit allen notwendigen ärztlichen, fachärztlichen Praxen, pflegerischen und sozial-beraterischen Versorgungszentren. Das MVZ ist möglichst inmitten der Stadt und barrierefrei zu erstellen. Hierbei wollen wir konstruktiv mitgestalten.
Wir setzen uns ein für
einen zügigen Ausbau der Digitalisierung als Stichwort für eine moderne Verwaltung.
Aus unserer Sicht ist die Neugestaltung des Jugendreferats mit einer weiterentwickelten, professionellen und modernen Konzeption erforderlich, um mehr Jugendlichen Zugang zu Freizeit- und Bildungsangeboten zu ermöglichen.
Den Beschluss über den Bau der Skateranlage tragen wir mit und damit die Planung in diesem Jahr sowie die Fertigstellung der Anlage in Abschnitten, um die Finanzierung zu sichern.
Das soziale Miteinander und die Integration der in Rheinfelden friedlich miteinander lebenden Menschen aller Kulturen zu erreichen und zu erhalten ist für uns ganz wichtig. Nur so können wir uns entwickeln.
Den Rückenwind aus dem Jubiläumsjahr 2022 für unsere Stadtgesellschaft würden wir gerne mitnehmen. Gemeinsame Feste, Musik und Tanz, gemeinsam essen, das wollen wir auch in Zukunft erhalten und fördern.
Der Neu- und Ausbau von Feuerwehr und Bürgerheim sind Themen, die uns auch 2023 permanent begleiten und finanziell stark fordern.
Für uns sind die Erhaltung und der klimagerechte Ausbau von Schulen und Kindergärten sowie die Sicherstellung der frühkindlichen Betreuung und Bildung wie jedes Jahr die wichtigen und zentralen Themen, die wir forcieren möchten.
Für die Fraktion:
Heiner Lohmann, Fraktionsvorsitzender
Anette Lohmann
Elif Ünal